

UNO: RSF-Miliz im Sudan hat zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen
Im seit 2023 andauernden Bürgerkrieg im Sudan hat die RSF-Miliz der UNO zufolge zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Die gegen die sudanesische Regierung kämpfende Miliz sei verantwortlich für "Mord, Folter, Vertreibung, Verfolgung aus ethnischen Gründen und weitere unmenschliche Taten", erklärte die UN-Untersuchungsmission für den Sudan am Freitag. Die RSF-Miliz kämpft seit April 2023 gegen die sudanesische Armee um Kontrolle in dem Land.
Besonders bei der Belagerung der Provinzhauptstadt Al-Fascher in der Region Darfur gehe die RSF-Miliz brutal vor, erklärte die UN-Untersuchungsmission. Bei der seit Monaten andauernden Belagerung habe die Miliz "unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, darunter Mord, Folter, Versklavung, Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei und sexuelle Gewalt". Die Miliz habe zudem Hunger als Kriegswaffe eingesetzt - was womöglich den Tatbestand der "Ausrottung" erfülle.
Die Ermittler der UN-Mission hatten eigenen Angaben zufolge keinen Zugang zum Sudan erhalten. Sie seien in umliegende Länder gereist, hätten Dokumente und Videomaterial gesichtet und mehr als 250 Interviews unter anderem mit Opfern geführt.
Wie die UN-Mission mitteilte, hat auch die sudanesische Armee Verbrechen begangen, darunter die willkürliche Festnahme und Folter von Zivilisten aufgrund ihrer Ethnie, politischen Meinung oder ihrer mutmaßlichen Zusammenarbeit mit der RSF-Miliz.
Die Gefangenenlager der RSF-Miliz seien jedoch besonders brutal, erklärte die UN-Mission. Überlebende beschrieben die Lager demnach als "Schlachthäuser", in denen Häftlinge zu Tode geprügelt oder standrechtlich hingerichtet würden.
Die UN-Untersuchungsmission forderte ein internationales Handeln, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In dem Bürgerkrieg hätten beide Seiten "mutwillig Zivilisten ins Visier genommen, durch Angriffe, standrechtliche Hinrichtungen, willkürliche Festnahmen, Folter und menschenunwürdige Behandlung in Gefangenenlagern", sagte der Leiter der UN-Mission, Mohamed Chande Othman. "Das sind keine unbeabsichtigten Tragödien, sondern absichtliche Strategien, die als Kriegsverbrechen gelten."
Die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo liefern sich seit April 2023 einen blutigen Machtkampf im Sudan. In dem Konflikt wurden zehntausende Menschen getötet und Millionen weitere vertrieben. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen haben die Kämpfe die weltweit "schlimmste humanitäre Krise" verursacht.
(M.Adams--TPT)